Kinderarbeit – Ausbeutung in der Textilindustrie

Für uns ist es unvorstellbar als Kind zu arbeiten, doch in vielen Ländern ist dies die harte Realität. Sie schuften den ganzen Tag unter schwierigen Arbeitsbedingungen, bekommen wenig Lohn und werden nicht gebildet. Wie kann man sich diesen Alltag vorstellen und was kann man dagegen tun?

WAS IST KINDERARBEIT?

Kinderarbeit gibt es in vielen Ländern der Erde. Es handelt sich hierbei um Arbeiten, die nicht für Kinder geeignet sind. Diese und einige weitere Informationen zum Thema Kinderarbeit haben wir von UNICEF.

Bild: pexels; Mutahina Tanni

Schaut gerne auch noch einmal dort vorbei die Seite klärt auch über weitere wichtige Themen auf. Sie sind häufig zu jung und müssen schwere Arbeiten verrichten. Meist gibt es Kinderarbeit in eher ärmeren Ländern. Denn sie kann durch Armut entstehen, aber auch durch fehlende Bildung. Bei Konflikten und einer unzureichenden Anzahl an Arbeitern steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder arbeiten müssen, anstatt in die Schule zu gehen.

Die Arbeitgeber sind meistens ausbeuterisch und die Kinder bekommen kaum Lohn. Ihre Arbeitszeiten sind oft viel zu lange, denn sie müssen 40 Stunden pro Woche arbeiten. Also ca. 6 Stunden pro Tag mit einer Pausenzeit von 30 min. Diese Information haben wir von www.Kindersicherung.de.

Der Lohn für diese lange und harte Arbeitszeit ist sehr niedrig. In Myanmar bekommen manche Kinder im Alter von 14 Jahre beispielsweise nur 15 Cent pro Stunde. Dies ist extrem wenig und auch nicht erlaubt, da der gesetzliche Mindestlohn für einen achtstündigen Arbeitstag in Myanmar etwa 2,30€ beträgt, das sind ca. 30 Cent pro Stunde. Außerdem sind die Bedingungen für die Kinder an ihrem Arbeitsplatz extrem schlecht. Sie arbeiten häufig in stickigen Fabrikhallen oder draußen in der brütenden Hitze.

In diesem Artikel wollen wir uns auf die Kinderarbeiten in der Textilindustrie konzentrieren. Außerdem haben wir ein Interview mit Gertraud Gauer-Süß geführt, die als Ansprechpartnerin beim BIZ (Bremer Informationszentrum für Menschenrechte) arbeitet. Das BIZ macht im Bereich Kinderarbeit Informations- und Aufklärungsarbeit zum Thema Kinderarbeit, z. B. durch Veranstaltungen, Ausstellungen, Bereitstellung von entsprechenden Bildungsmaterialien auch Lobbyarbeit bei Politiker*innen, erklärt sie uns. Frau Gauer-Süß hat uns die Meinung vom BIZ bezüglich Kinderarbeit verraten: „Ausbeuterische Kinderarbeit, die Kinder in ihrer körperlichen, geistigen oder seelischen Entwicklung behindert und beispielsweise vom Schulbesuch abhält, lehnen wir ab. Kleinere Beschäftigungen wie z.B. Mithilfe im Haushalt, Zeitungen austragen, Babysitten usw., die neben Schule und Freizeit passieren, sind ok.“

 

Bild: pexels; Simon Reza

KINDERARBEIT IN DER TEXTILINDUSTRIE:

Man glaubt es kaum aber so gut wie alle Textil- und Klamottenläden nutzen Kinderarbeit aus. Besonders in Bangladesch Indien, den Philippinen, Nepal und Indonesien wird Kinderarbeit zur Produktion von Kleidung betrieben.

Abgesehen davon, dass die Kinder in den Nähereien arbeiten, dort Knöpfe annähen, Kleidung färben und verpacken, arbeiten sie auch auf Baumwollplantagen. Dort versprühen sie Pflanzenschutzmittel, helfen bei der Ernte und bestäuben Blüten. Häufig kommen sie mit Pestiziden in Kontakt. Außerdem benutzen sie Maschinen und Werkzeuge. Sie stellen Ware in kleinen Werkstätten, in großen Fabrikhallen oder zu Hause mit wenig Licht und schlechten hygienischen Zuständen her. Doch egal welche Arbeit die Kinder verrichten, sie findet oft unter menschenunwürdigen Bedingungen statt und ist für die Kinder häufig eine gesundheitliche Belastung.

Aber wie schlimm ist die Arbeit wirklich für die Kinder?

Frau Gauer-Süß teilte uns weiter mit, dass die Kinder meist keine Chance auf Bildung haben oder es nicht schaffen zur Schule zu gehen, da sie Arbeiten müssen. Durch die fehlende Ausbildung haben jugendliche Probleme einen gut bezahlten Job zu finden. So kommt es wieder dazu, dass schon die jüngsten Mitglieder der Familie Arbeiten müssen.Harte Arbeit könne für junge Kinder seelisch und körperlich eine Belastung sein. So sind die jungen Kinder durch ihre Arbeit oft chronisch müde und haben Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Einige Kinder müssen für eine lange Zeit monotone Bewegungen bei ihrer Arbeit ausführen, was zu Haltungsschäden führen kann. Seelisch leiden die betroffenen Kinder auch extrem unter ihrer harten Arbeit. Denn es kommt oft dazu, dass sie angeschrien werden und unter großem Druck ihre Arbeit verrichten müssen. Außerdem kommt es oft zu sexuellen Übergriffen. Die Mädchen und Jungen leiden unter großer Angst und haben Entwicklungsprobleme. Jedes Jahr sterben etwa 22.000 Kinder bei ihrer harten Arbeit.

Bild: pexels; Simon Reza

Ware ohne kinderarbeit:

Es gibt leider nur wenige Marken, die ihre Ware nicht durch Kinderhand herstellen lassen. Das G.O.T.S ist ein Siegel, welches Kleidung markiert, die aus biologisch erzeugten Naturfasern bestehen. Außerdem wird sie gewissenhaft und nicht durch Kinderhand hergestellt. Eine Firma die zum Beispiel über dieses Siegel verfügt, ist grundstoff.net.

 

Frau Gauer-Süß hat uns Beispiele genannt, wie man Kinderarbeit noch verhindern könnte: „Es gibt je nach Land bzw. Branche oder auch individuellen Situation unterschiedliche Lösungsansätze. z.B. Zahlung vernünftiger Löhne an die Erwachsenen (Eltern), sodass die Kinder nicht mitarbeiten müssen. Oder Schaffung von Arbeitsplätzen für Erwachsene.“ Die Ansprechpartnerin von BIZ sagte uns auch, was man tun kann, um Kinderarbeit zu verhindern. Als Konsument*in kann man sich beim Handel (also beim Einkauf im Laden oder vor dem Bestellen im Internet) nach den Produktionsbedingungen erkundigen und bei unbefriedigenden Antworten vom Kauf absehen. Im Zweifelsfall sollte man auf entsprechend gesiegelte Produkte zurück greifen.

Zum Schluss verriet sie uns ihre Meinung; „Ja, ausbeuterische Kinderarbeit sollte verboten werden bzw. sie ist meist verboten, aber die Überwachung des Verbots ist nicht gewährleistet.“

von Lieschen, Maja, Mina und Nike

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